Weiter weglügen

Ein Kommentator der MAIN-POST meint, dass Chaos und Unrecht in Libyen „mit der Verhaftung (eines) deutsch-tunesischen UN-Spezialisten“  begonnen habe. Abgesehen vom Fehler in der Überschrift (Syrien statt Libyen, aber das passt ja irgendwie auch) ist es der Mainpost gelungen, meinen Leserbrief dazu unverstümmelt zu veröffentlichen.

Für Nicht-Mainpost-Leser hier der Text:

„Nein, das Elend in Libyen begann nicht, wie der Kommentator Martin Gehlen meint, mit der Verhaftung eines deutsch-tunesischen UN-Spezialisten. Das Elend begann mit dem Beschluss des Westens, den lybischen Regierungschef und „Revolutionsführer“ Gaddafi wegzubomben. Mag sein, dass dessen Regime verbrecherisch war. Aber so viele Verbrechen konnte Gaddafi gar nicht begehen, wie jetzt in Libyen Alltag geworden sind.

Überall da, wo der Westen mit Gewalt versucht, entweder durch direktes Bombardement (Libyen, Irak, Afghanistan) oder durch militärische Unterstützung von Rebellengruppierungen (Syrien) ihm unliebsame Regierungen zu eliminieren, hinterlässt er Chaos, Bürgerkrieg und Elend. Ein ähnliches Schicksal droht dem Iran.

Man kann doch nicht im Ernst erwarten, dass durch den von außen herbeigeführten gewaltsamen Sturz von Regierungen Demokratien entstünden – in Ländern, in denen demokratische Strukturen keinerlei Tradition haben.

Dass man die eigentlichen Ursachen der Bürgerkriege hierzulande konsequent vertuscht, wirkt schon fast zynisch.“

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