Vorfreude: Arundhati Roy

Arundhati Roy hat ihren zweiten Roman geschrieben. Lange hat’s gedauert – ziemlich genau 20 Jahre nach „Der Gott der kleinen Dinge“. In der Zwischenzeit war sie aktiv als kompromisslose Menschenrechts- und Umweltaktivistin. Wenn sie gefragt wurde, wann denn endlich ihr zweiter Roman käme, hat sie geantwortet, sie tue immer das, was gerade wichtig wäre, und ein zweiter Roman gehöre im Augenblick nicht dazu.

Jetzt inzwischen doch. Auf Deutsch erscheinen wird „Das Ministerium des äußersten Glücks“ am 10. August. Man darf sich ganz ungemein darauf freuen.

Laura Höflinger vom SPIEGEL hat das Buch vorab gelesen. Sie findet es gut, aber – in einer verwunderlichen Gleichsetzung mit ihrer Kritik an Roys politischen Aktivitäten – arg einseitig und übertrieben. Das adelt Arundhati Roy: Hat doch schon Tucholsky vermutet, dass seine Tante den „Faust“ „übertrieben“ gefunden hätte, hätte sie ihn denn gelesen.

Meine Vermutung: Wenn man Roys neuen Roman gelesen hat, wird man klüger sein, erfahrener sein, nachdenklicher sein. Was ein richtig gutes Buch halt mit einem machen kann.

Das ist eine Vermutung, weil ich den Roman noch nicht gelesen habe.

Für alle diejenigen, die „Der Gott der kleinen Dinge“ jetzt lesen werden, ist es ein Versprechen.

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