„Jo hier!“,
so mischt sich die Erzählerin zwischendurch in die Handlung ein, um mal einiges zurechtzurücken oder notwendige Hintergrundinformationen zu liefern. Zu Beginn des Romans stellt sie sich ausführlich vor, aber bis der Leser begreift, welche Rolle die Erzählerin selbst im Roman spielt, dauert es bis zum letzten Drittel dieses famosen Romans.
Man darf jetzt wegen des Titels „Schwarz und Weiß“ und weil der Roman überwiegend in Amerika spielt, nicht erwarten, dass hier ethnische Konflikte abgehandelt werden. In dieser Beziehung wird allenfalls aufs Fröhlichste mit Klischees gespielt.
Die männliche Hauptfigur ist ein Schwarzer mit ganz auffällig blauen Augen, der ununterbrochen in irgendwen verliebt ist. Lange Zeit in die weibliche Hauptfigur, die die Karikatur eines verwöhnten und verzogenen weißen Models ist und deren Eskapaden sich der blauäugige Schwarze nur leisten kann, weil er als Weinsommelier außergewöhnlich erfolgreich ist und sogar eine eigene Fernsehsendung bekommt.
Sie hingegen wird natürlich älter und schließlich wirtschaftlich erfolgreich als Vermarkterin einer dubiosen Privatkirche.
Dann gibt es eine junge Generation (schwarz und weiß), die höchst komplizierten Vater- und Mutterschaftsverhältnissen entspringt und deren Wurzeln bis in ein Königshaus aus Namibia reichen. Und in eine Berliner Weltkriegsruine, weshalb Jo eigentlich auch Lotte heißt.
Da wird kein Zufall und kein Vorurteil ausgelassen, da wird kühn dahinfabuliert, und was rauskommt, ist ein riesengroßer Spaß.