Gelesen: Hey, hey, hey, TAXI!

von Saša Stanišić (Text) und Katja Spitzer (Illustration)

Ja. Ein Kinderbuch. Angeblich. Zum Vorgelesenwerden von Mama oder Papa. 28 kurze, assoziativ-fantasievolle Geschichten für Kinder zwischen 5 und 100.

Alle beginnen damit, dass die Vorleserin/der Vorleser in ein Taxi steigt, das sehr viele verschiedene Formen und auch unterschiedliche Materie annehmen kann und an ganz unwahrscheinliche Orte fährt oder an wahrscheinliche Orte mit ganz unwahrscheinlichen Geschichten. Jeder Ausflug endet mit der Rückkehr zum vorgelesen bekommenen Kind.

Das Buch ist so umwerfend, dass man sich nur darüber streiten kann, wer mehr Vergnügen an ihm hat, das vorgelesen bekommene Kind oder der/die Vorlesenden.

Wenn z.B. bei der Fahrt ins Mittelalter die „Mittelalterleute“ erstaunt um das Taxi herumstehen und vom historisch wie pädagogisch sehr einfühlsamen Fahrgast erklärt bekommen, dass ein Auto „wie der Besen von einer Hexe“ sei – was sie furchtbar erschreckt. Der zweite Erklärungsversuch geht noch mehr daneben: Ein Auto sei, wie wenn man zehn Pferde zu einem Haus einschmelze und das „Pferdehaus“ sie überall hinbringe, wo sie wollten. Ergebnis: „Die Mittelalterleute sind sauer, sie wollen nicht, dass man ihre Pferde schmilzt“.

Oder wenn der Zwerg „Fieberthermometer“ dem Drachen den edelsteinbesetzten Besen geklaut hat und ihn nicht zurückgeben kann, weil er ihn nicht mehr findet. Fieberhaft suchen die Zwerge in der Höhle, „ein Zwerg hat sogar Löcher in die Felsen gebohrt und guckt da nach dem Besen, doch die Löcher sagen ‚Nee, hier ist der Besen auch nicht‘. “

Oder wenn der Zauberer, der grüne Ampeln zu Gurken und rote zu Tomaten verwandelt hat, auf den Vorwurf des Taxi-Fahrgast-Erzählers „Mit Essen spielt man nicht“ kontert, „Ich finde (…), wenn das Essen aufgegessen wurde, dann darf man auch damit gespielt haben.“

Oder wenn …

mairisch Verlag 2021, ISB 978-3-948722-05-0

(Anmerkung: Erst ein Comic, dann ein Kinderbuch… Es werden auch wieder „erwachsenere ‚Gelesen‘ kommen.)

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