Es ist einfach unverzeihlich: Wie kann man in einem Blogbeitrag zur sog. „Klimawahl“ IHN einfach unerwähnt lassen, Dobrindt, den Landesgruppenvorsitzenden der CSU im Bundestag. Dabei hat der als einziger nicht nur geredet oder mit zig unumsetzbaren Vorschlägen gewedelt, er hat längst gehandelt. Umsichtig, vorausschauend, entschlossen.
DU hast, verehrter Landesgruppenführer, als dir irgendwelche Ignoranten vom SPIEGEL vorhielten, DU hättest selbst doch noch gar nichts zum Umweltschutz beigetragen, mit stolzgeschwellter Brust (soweit deine immer ein bisschen zu engen Sakkos das zulassen), kundgetan, dass DU, nein dass ihr, also dass sie auf DEINE Initiative hin einen ganz entscheidenden Schritt zur Klimarettung nicht nur diskutiert, sondern sogar schon beschlossen hätten (sicher meinst du die Abgeordneten im Bundestag). Auf DEINE Initiative hin, wohlgemerkt. Während Scheuer noch an seinem 41. Vorschlag bastelte und Söder im Englischen Garten die Bienen zählte, hast DU, nein, habt ihr im Bundestag beschlossen,
DIE DIENSTWAGENSTEUER FÜR ELEKTRO- UND HYBRIDFAHRZEUGE ZU HALBEREN!!!
Das ist der Durchbruch.
Für die kleine Minderheit unter den Polplot-Lesern, die noch nicht über einen Dienstwagen verfügen, sei kurz erklärt:
Bekommt ein Mensch von seinem Arbeitgeber einen Dienstwagen gestellt, den er auch privat nutzen darf, muss er diese Nutzung als „geldwerten Vorteil“ versteuern, und zwar mit monatlich einem Prozent des Listenpreises des Autos. Bei einem Preis von 50 000 Euro werden dem Nutzer also 500 Euro auf sein zu versteuerndes Einkommen dazugerechnet.
Früher, vor DIR war das so. Jetzt sollen es nur noch 250 Euro sein, falls der Dienstwagen ein Elektro- oder Hybridauto ist.
Endlich verstehen auch kleinere Geister als DU, wie DU das meinst, wenn DU immer davon sprichst, du wollest nicht mit Verboten, sondern mit Anreizen den Bürger zu mehr Umweltschutz bewegen:
Arbeitgeber sollen angereizt werden, ihren Arbeitnehmern in Zukunft teuere Elektroautos als Dienstwagen hinzustellen, damit diese dann nur noch halb so viel Steuern dafür bezahlen müssen.
Aber natürlich fällt DIR auf, dass es das allein noch nicht sein kann, DU denkst längst weiter. Dieser Anreiz würde auch dafür sorgen, „zügig einen breiten Gebrauchtwagenmarkt für E-Fahrzeuge zu bekommen“. Denn bekanntlich legen Dienstwagenfahrer ihre Modelle recht zügig wieder ab. Das Problem, dass jeder weiß, dass Batterien auch einem sehr zügigen Alterungsprozess unterliegen und man E-Fahrzeuge gebraucht kaum loskriegen wird, kann man zurzeit vernachlässigen. Es stellt sich ja erst in ein paar Jahren. Und vielleicht ist es dann wieder kälter.
Geschätzter Gruppenführer! Vor einiger Zeit haben wir hier begeistert DEINE Vorstellung aufgegriffen, dass Soldaten häufiger uniformiert in der Öffentlichkeit auftreten sollten. Als Anreiz dafür hast DU DIR kostenlose Bahnfahrten ausgedacht.
In dem hier ausgewerteten Interview sprichst DU häufig von „Battles“ und „Schlachten“, die es in der Politik auszutragen gelte. Ein Bild, das uns ermutigt, diesbezüglich einen weiteren Anreiz vorzuschlagen: Würde es Deutschlands Ansehen in der Welt nicht auch stärken, wenn Soldaten, die keine passende Bahnverbindung finden, in ihrer Freizeit nicht nur ihre Uniformen, sondern auch ihre Dienstfahrzeuge mehr nutzten? Warum sollen Panzer sinnlos im Kasernenhof verrotten, statt als Dienstpanzer für den Feierabendausflug in die Stadt genutzt zu werden? Vielleicht rüstet die Bundeswehr dann ja zügig auf Elektropanzer um? Vom Gebraucht-E-Panzermarkt ganz zu schweigen…
Damit auch ein steuerlicher Anreiz funktioniert, ist zu berücksichtigen, dass die uniformiert in ihren Panzern durch die Städte streifenden Soldaten ja schon viel für das Ansehen der Bundeswehr- und republik tun. Und dass sie (zumindest so lange sie Zivilistenkarren nicht plattfahren dürfen) mit Parklücken schon etwas Ärger haben werden. Auch, dass der Listenpreis für diese Fahrzeuge eher im gehobenen Segment anzusiedeln ist.
Eine Dienstpanzersteuer von landesüblichen drei bis vier Promille könnte funktionieren, allerdings nur, wenn man bis zur vollständigen Umstellung der Bundeswehr auf E-Panzer Dieselfahrverbote in den Städten strikt verbietet.