Bleibt an Bord, Ratten!

Schiffsratten lassen es sich meistens gut gehen: Sie finden immer und fast überall zu fressen, schmarotzen sich so durch. Und sie haben angeblich ein untrügliches Gespür dafür, wenn es mit dem Schiff zu Ende, wenn es untergeht. Dann verlassen sie laut Sprichwort das sinkende Schiff, gehen ins Wasser, bevor es zu spät ist und suchen sich ein neues Schiff.

Eigentlich nachvollziehbar und vernünftig – wenn man eine Ratte ist.

Was aber, wenn man als Ratte nicht nur vom Schiff und seinem Kapitän schmarotzt hat, sondern ihn auch noch jahrelang gepriesen hat als den größten Schiffsführer und Rattenernährer aller Zeiten und ihm versprochen hat, man werde das Schiff bis zum letzten Nagezahn verteidigen, jedes Leck unverzüglich stopfen?

Dann zeigt man eben, dass man eine Ratte der allerübelsten Art ist, verlässt das sinkende Schiff natürlich trotzdem, nicht ohne vorher noch einmal in die Kapitänskajüte geschissen zu haben.

Etliche prominente Republikaner sind sich offensichtlich noch nicht so recht sicher, ob Trumps Niederlage tatsächlich unabwendbar ist und verstecken sich einstweilen in den hintersten Schiffswinkeln: Undenkbar, wenn der Alte das Boot doch noch einmal flott kriegen sollte und sie ihm aber schon in die Kabine geschissen hätten. Verfolgung, Erniedrigung, Rausschmiss! Man wird schon rechtzeitig mitkriegen, wann man tatsächlich ins Wasser springen muss.

Andere, deren Informationen offensichtlich den Schluss zulassen, dass das Schiff tatsächlich nicht mehr zu retten ist, gehen den oben beschriebenen Weg:

Vier lange Jahre lang haben sie dem Präsidenten die Stiefel geleckt, haben sie sich von ihm beleidigen, beschimpfen, feuern lassen und standen doch in Treue fest. Seit klar ist, dass der Alte ihnen nicht mehr viel antun kann, erwächst ihnen großer Heldenmut: Sie weisen Trumps wirre Äußerungen als Lügen zurück (jetzt!), sie erklären, er schade der Sache der Republikaner (jetzt!), sie fordern ihn zu einem würdevollen Abgang auf (jetzt!).

Fernsehsender, die Trump stundenlang Sendezeit eingeräumt haben, um seine aberwitzigen Lügen zu verbreiten, spielen (jetzt!) die tapferen Demokratieretter und drehen ihm den Saft ab. Und hinterlassen (darin Trump erschreckend ähnlich) noch einen Haufen Dreck: Sie sähen ihn „wie eine fette Schildkröte, die in der heißen Sonne auf dem Rücken liegt und um sich schlägt, weil er realisiert, dass seine Zeit vorbei ist“, wird ein Journalist zitiert.

Nein, nein, liebe Republikaner und Speichellecker: Das kommt jetzt wirklich zu spät. Wenn ihr wenigstens einen Hauch von Rattenehre im Leib habt: Bleibt an Bord und geht mit unter!

Ein Gedanke zu „Bleibt an Bord, Ratten!“

  1. Diesem Aufruf an die Ratten kann ich mich nur anschließen. Aber Ratten sind ja bekanntermaßen sehr überlebensfähig, sie werden also leider wohl Wege finden , um nicht unterzugehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert