Bibel auf bayerisch

Wer in Bayern stirbt, muss in den Sarg. Will er verbrannt werden, muss er IM Sarg verbrannt werden. Will er, dass seine Asche ins Meer oder in einen See gestreut wird, wird die Asche vom Sarg mitgestreut. Da weiß man dann nie, ist es Onkel Fritz (wie bei Kreißler), Fichtenholz oder Tischlerleim.

Ein besonderes Problem haben damit natürlich die Moslems, weil die ihre Toten lieber in Tücher wickeln. Doch da sind die Bayern ganz liberal: Es spräche nichts dagegen, einen Toten erst in ein Tuch zu wickeln. Dann aber rein in den Sarg.

Weil der Sarg nämlich eine bayerisch-christliche Tradition sei, wie sich Melanie Huml, die bayerische Gesundheitsministerin, sicher ist, der auch nicht auffällt, dass sie als Gesundheitsministerin bei Bestattungsfragen doch ein bisschen spät ist.

Abes so sind sie, die Bayern. Egal, was in der Bibel steht.

Bei Lukas zum Beispiel:

„Joseph, ein Ratsherr (…) ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu; und nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein gehauenes Grab.“

Oder bei Johannes:

„Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in leinene Tücher“

Aber was schert sich die bayerisch-christliche Tradition um die Bibel oder um Jesus, wenn’s gegen Moslems und für das Schreinerhandwerk geht?

 

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