Der Bundestag hat Ausschüsse eingerichtet und dort die Ausschuss-Vorsitzenden wählen lassen.
Drei davon kommen jetzt von der AfD.
Gewählt mit den Stimmen von AfD und FDP.
Da wächst zusammen, was zusammen gehört.
Politik – Literatur – Bayern
Der Bundestag hat Ausschüsse eingerichtet und dort die Ausschuss-Vorsitzenden wählen lassen.
Drei davon kommen jetzt von der AfD.
Gewählt mit den Stimmen von AfD und FDP.
Da wächst zusammen, was zusammen gehört.
Wer in Bayern stirbt, muss in den Sarg. Will er verbrannt werden, muss er IM Sarg verbrannt werden. Will er, dass seine Asche ins Meer oder in einen See gestreut wird, wird die Asche vom Sarg mitgestreut. Da weiß man dann nie, ist es Onkel Fritz (wie bei Kreißler), Fichtenholz oder Tischlerleim.
Ein besonderes Problem haben damit natürlich die Moslems, weil die ihre Toten lieber in Tücher wickeln. Doch da sind die Bayern ganz liberal: Es spräche nichts dagegen, einen Toten erst in ein Tuch zu wickeln. Dann aber rein in den Sarg.
Weil der Sarg nämlich eine bayerisch-christliche Tradition sei, wie sich Melanie Huml, die bayerische Gesundheitsministerin, sicher ist, der auch nicht auffällt, dass sie als Gesundheitsministerin bei Bestattungsfragen doch ein bisschen spät ist.
Abes so sind sie, die Bayern. Egal, was in der Bibel steht.
Bei Lukas zum Beispiel:
„Joseph, ein Ratsherr (…) ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu; und nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein gehauenes Grab.“
Oder bei Johannes:
„Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in leinene Tücher“
Aber was schert sich die bayerisch-christliche Tradition um die Bibel oder um Jesus, wenn’s gegen Moslems und für das Schreinerhandwerk geht?
Nicht nur der Retro-Rüpel ist ein Problem bei den streng geheimen Sondierungsgesprächen, hört man, sondern auch die völlig unverschämte Forderung der SPD nach höheren Steuern für Spitzeneinkommen. Total sozialistische Mottenkiste. Sind doch die Reallöhne der Arbeitnehmer 2017 um satte 1,2% gestiegen. Da sieht man mal wieder, dass es, alte Binsenweisheit, den Arbeitnehmern auch was bringt, wenn die Wirtschaft boomt.
Eine kleine Bevölkerungsgruppe, die in der ARD eine echte Fan-Sendung hat, sind die DAX-Aktionäre. Zur besten Sendezeit kurz vor 20 Uhr kann man mitverfolgen, wie die dort moderierenden Fans mitfiebern bei den Gewinnen ihrer Idole – und mitleiden bei deren mannigfachen Widrigkeiten. Unter was haben die nicht ständig zu leiden: Starker Euro, schwacher Euro, Brexit, Facharbeitermangel, hoher Ölpreis, niedriger Ölpreis, Venezuela, starker Dollar, schwacher Dollar, China, Nahles, Scholz und Schulz, VW, VW, Scholz und Schulz, Nahles, China, Mütterrente, schlechtes Wetter und überhaupt die vier Jahreszeiten.
Keine Sau möchte unter diesen Umständen DAX-Aktionär sein.
Zumal die Gewinne ja durchaus unbefriedigend sind. In der Sendung („Börse vor acht“) vom 11.01.2018 gab es dazu ein paar passende Zahlen:
Die DAX-Aktionäre hätten 2017 einen bescheidenen Zugewinn an Dividenden von 35 Milliarden Euro gekriegt, was nur eine Steigerung von 11% ausmache. Der Staat hingegen habe 2017 einen Überschuss von 38 Milliarden Euro erzielt.
Das ist einfach ungerecht.
Und deswegen muss man einen Teil des Staatsüberschusses für Steuersenkungen für die DAX-Aktionäre verwenden, damit endlich Gerechtigkeit herrscht im Land und unsere Reichen überleben können.
Wir brauchen sie doch! Denn wer sollte sonst die Steuern bezahlen?
Dass die Franken mit den Bayern nach wie vor nur bedingt klarkommen, hat einen einfachen Grund: Sie lernen es einfach nie richtig:
Beckstein war diesbezüglich ein völliger Versager. Herrmann bemüht sich – meist vergeblich. Nicht einmal Söder, der schon so lange unter Bayern ist, dass er selbst im Anzug läuft, als hätte er eine Krachlederne an, schafft es so richtig:
Das bayerische Rüpeln.
Vorbild aller Bayern ist natürlich Franz Josef Strauß. Bei dem war sogar das Aussehen Rüpelei pur. Weil aus seinem feisten, meist schweißdampfenden Gesicht gelegentlich lateinische Zitate herausgestoßen wurden, schrieb man ihm hohe Intelligenz zu. Ob dieses Urteil haltbar ist für einen Mann, der sich in New York von Huren beklauen ließ, die angesehensten deutschen Schriftsteller als „linke Uhus“ und „Schmeißfliegen“ beschimpfte und schließlich auf dem Gelände einer bayerischen Adelstitel-Usurpatorin seiner eigenen Jagdleidenschaft erlag, sei dahingestellt. Und dass ein Mann, der in zahllosen Bestechungs- und Justizskandalen reüssierte und als Kanzlerkandidat gegen Helmut Schmidt deutlich verlor, immer noch als Übervater der CSU gefeiert wird, bleibt eines der vielen Geheimnisse bayerischer Befindlichkeit.
Als echter Strauß-Wiedergänger rüpelt sich Alexander Dobrindt durch das politische Leben. Dieser Mann merkt in seiner eitlen Selbstgefälligkeit gar nicht, was er außerhalb der bayerischen Bierzelte für eine peinliche Figur abgibt. Dabei ist seine bisherige politische Tätigkeit nichts als eine Ansammlung von Dümmlichkeiten, Pleiten und Pannen. Aber dreist wie sonst keiner. Das gehört zusammen: So viel Dreistigkeit erlaubt sich nur einer, der zu dumm ist, zu merken, wie lächerlich er ist. Dobrindt ist die menschgewordene Dummdreistigkeit. Das ist offensichtlich für die CSU eine hinreichende Qualifikation zum Landesgruppenchef im Bundestag.
Kleiner Auszug seines politischen „Schaffens“ gefällig?
Die Grünen sind seiner Meinung nach, so zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung, „der politische Arm von Krawallmachern, Steinwerfern und Brandstiftern“. Als Kretschmann Ministerpräsident von Baden Württemberg wurde, bot er den Industrieunternehmen des Nachbarlandes wirtschaftliches Asyl in Bayern an – wegen der zu erwartenden „rot-grünen Planwirtschaft“.
Griechenland wollte er aus der Eurozone werfen, aber da hatte u.a. „Falschmünzer“ Mario Draghi was dagegen.
Und dann seine größte Lachnummer: Die sog. Ausländermaut. Niemand außer ihm glaubt noch daran, dass die mit europäischem Recht vereinbar wäre. Niemand außer ihm erwartet, dass die im unwahrscheinlichen Falle des Inkrafttretens finanziell irgendetwas bringen würde. Er glaubt daran. Denn er hat es doch so beschlossen. Und ein Dobrindt macht nichts falsch. Punkt. Das ganze Theater zieht sich jetzt seit über sechs Jahren hin. So geht erfolgreiche Politik, auf die man höchst stolz sein kann.
In der Abgasaffäre unterschlug er Untersuchungsergebnisse und verhinderte persönlich die Möglichkeit einer Sammelklage in Deutschland gegen VW. Drum bekommen alle VW-geschädigten Amis ihre Verluste voll ersetzt, die deutschen zahlen sie selbst. So geht erfolgreiche Politik, auf die man höchst stolz sein kann.
Aber halt! Wir wollen fair sein. Natürlich hat Dobrindt etwas erfolgreich durchgesetzt und damit einem großen Problem abgeholfen: Die PUNKTEAMPEL. Die neuen Punkte sind farbig! Grün, gelb, rot! Das heißt, man braucht die Punkte gar nicht mehr zu lesen oder zu zählen, man guckt einfach auf seine Farbe. Das braucht die Welt. Oder CSU-Politiker, die nach Bierzeltbesuchen so betrunken sind, dass sie Rentner totfahren. In diesem Zustand können sie nämlich nicht mehr lesen.
Und jetzt verhandelt er (angeblich) über eine neue Große Koalition. Die SPD-Steuerpläne seien ein „Griff in die Mottenkiste des Sozialismus“, tönt er. Wo er das nur herhat, der alte Wiedergänger? Es müsse jetzt eine „bürgerlich-konservative Wende“ kommen in Deutschland, nicht nur die „geistig-moralische“ von Kohl – zu eigenständigen Formulierungen ist Dobrindt offensichtlich nicht imstande.
Irgendwann wird er mit selbstgefälligem Grinsen in die Koalitionsverhandlungen hineinrumpeln mit der genialen Parole „Freiheit oder Sozialismus!“ Und den SPD-Vertretern zurufen: „Raus, ihr roten Socken!“
Originell, wie er ist.